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Parkinson-Informationstag im Rehazentrum Valens

Parkinson Schweiz realisiert jährlich ein reichhaltiges Informations- und Seminarprogramm für Parkinsonbetroffene, deren Angehörige und die interessierte Öffentlichkeit. Am Parkinson-Informationstag im Rehazentrum Valens wurden rund 70 Interessierte von Carmen Stenico, Geschäftsführerin von Parkinson Schweiz, sowie dem Leitenden Arzt Prof. Dr. med. Veit Mylius begrüsst.

In der Schweiz leiden über 15.000 Menschen an Morbus Parkinson, einer langsam fortschreitenden Erkrankung des Nervensystems. Aufgrund von Eiweissablagerungen im Mittelhirn kann der Botenstoff Dopamin nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden, was v. a. zu einer Bewegungsarmut führt. Weitere typische Symptome sind Zittern (Tremor), Muskelsteifigkeit (Rigor), Sturzneigung und eine leise Stimme bzw. undeutliche Sprache. In zahlreichen Vorträgen referierten die Mediziner und Therapeuten des Rehazentrums Valens und des Kantonsspitals St.Gallen (KSSG) zu spannenden Themen rund um das Thema Parkinson.

«LSVT Big®» und invasive Therapieverfahren

Die Physiotherapeutin Martina Zehnder stellte das Therapiekonzept «LSVT Big®» auch mit gemeinsamen praktischen Übungen vor, was grossen Anklang fand. Bei dieser physio- und ergotherapeutischen Behandlungsmethode liegt der Fokus auf dem Einüben grosser Bewegungsamplituden. Das Hauptziel ist die Erhöhung der Amplitude (Bewegungsausmass) durch ein intensives Therapieprogramm über vier Wochen mit Heimübungen. Die Patientinnen und Patienten lernen auch, die BIG-Bewegungen in den Alltag zu übertragen und somit permanent zu üben. Weitere Themen waren die Arzt-Patienten-Beziehung, wobei Dipl. med. Peter Eisenhut vom Rehazentrum Valens die Bedeutung von gemeinsamen Entscheidungen des Arztes zusammen mit gut informierten Patienten und Angehörigen unterstrich. Beim Thema Kontinenzmanagement wurden die therapeutischen und pflegerischen Angebote durch Dr. Myrta Kohler, Leiterin Pflegeentwicklung Valens, dargestellt. Dr. Florian Brugger aus der Neurologie des KSSG stellte invasive Therapieverfahren wie die Tiefenhirnstimulation v. a. für die fortgeschrittene Parkinson-Erkrankung vor und stiess damit auf reges Interesse.

Die Teilnehmenden nutzten die Möglichkeit, den Referentinnen und Referenten Fragen stellen zu dürfen und freuten sich über den regen Austausch
untereinander.

Bild: Prof. Dr. med. Veit Mylius, leitender Arzt im Rehazentrum Valens über neue Therapiemöglichkeiten bei Parkinson.