Nachdem das 22. Valenser Frühlingssymposium pandemiebedingt mehrmals verschoben werden musste, konnte es am 26. August 2021 mit Schutzkonzept für die 80 Teilnehmenden endlich stattfinden. In einer ganzen Reihe von Vorträgen und Workshops zum Thema «Dosierungen – ist mehr besser?» teilten namhafte Referentinnen und Referenten aus den Bereichen Medizin und Therapien ihr Wissen mit dem interessierten Fachpublikum.
Es ist ein Thema, mit dem sich Mediziner und Therapeuten jeden Tag befassen müssen: Wie viel von diesem oder jenem Medikament bzw. von dieser und jener Therapie ist für die Patientin oder den Patienten die richtige Dosis? Nicht nur im Akutspital, auch in der Rehabilitation stehen diese Fragen auf der Tagesordnung. So etwa in der Physiotherapie, wo ausgelotet werden muss, wie viele Therapieeinheiten oder Behandlungsminuten ein Patient – etwa nach der Implantation eines neuen Kniegelenks – braucht, um wieder gehen zu können und seinen Alltag zu bewältigen.
Wie viel nötig ist, wann es zu wenig oder allenfalls zu viel ist, ist eine zentrale Entscheidung, denn für einen Rehabilitationspatienten kann beides nachteilig sein. Auf die Frage, die im Titel der Veranstaltung gestellt wurde – «Dosierungen – ist mehr besser?» – gab es daher auch keine einfache Antwort.
Komplexe Dosierung bei chronischen Gelenksentzündungen
Prof. Dr. med. Stefan Bachmann, Ärztlicher Direktor der Kliniken Valens und Organisator des Anlasses im Rehazentrum Valens, sprach in seinem Vortrag «Medikamentöse Therapien bei entzündlich-rheumatologischen Erkrankungen» unter anderem über die komplexe Medikation bei der Rheumatoiden Arthritis. Das ist die häufigste entzündliche Gelenkserkrankung der Welt. Sie verläuft schubweise und die Patienten leiden, besonders an den Fingern und Händen, unter Schwellungen, Schmerzen und Verformungen der Gelenke. Bleibt die Rheumatoide Arthritis unbehandelt oder wird sie fehlbehandelt, zerstört sie fortlaufend Knochen und Knorpel.
Mit der richtigen medikamentösen Therapie lässt sich jedoch eine «Remission» erreichen, ein Ruhen der Krankheit. Prof. Bachmann referierte über die Möglichkeiten und Risiken bestimmter medikamentöser Behandlungen und betonte die Bedeutung der richtigen Behandlung für den Krankheitsverlauf: «Was dem einzelnen Patienten hilft, und vor allem in welcher Dosis, ist sehr unterschiedlich und kann sich mit Behandlungsverlauf verändern. Umso wichtiger ist es für die Betroffenen, die Behandlung auch in ruhigen Phasen der Krankheit weiterzuführen und sich kontinuierlich von einem Rheumatologen betreuen zu lassen.»
Ohne detailliertes Fachwissen keine Dosierungsentscheidung
Im weiteren Verlauf des Symposiums kamen noch viele weitere Expertinnen und Experten zu Wort. Deren Vortragsthemen machten das umfangreiche Wissen deutlich, das nötig ist, um Dosierungsentscheidungen treffen zu können. Die Vorträge behandelten die Themen Medikamentöse Therapien bei neurologischen Erkrankungen, Dosierung in der Therapie, Sportliches Training, Möglichkeiten zur Dosissteuerung mittels Robotics und Exergames und Folgen von falsch dosierten Bewegungstherapien. In mehreren Workshops wurde zudem vertieft und in einem praxisnahen Rahmen auf die Themen eingegangen.
Ökonomie und Medizin: ein Spannungsfeld
Den Abschluss machte Harald Keckeis, Finanzchef der Kliniken Valens. Der Titel seines Vortrags – «Welche Dosis können wir uns noch leisten?» – verriet schon das Thema des Kostendrucks im schweizerischen Gesundheitssystem und in der Rehabilitationsbranche. Das neue Tarifsystem ST Reha kam dabei ebenso zur Sprache wie die Tatsache, dass die Gesellschaft immer älter wird und damit die Gesundheits- und Rehabilitationskosten steigen. Harald Keckeis spannte einen Bogen über alle Vorträge des Tages, indem auch er die Dosis ins Zentrum stellte: Die richtige Dosis führe rascher zu einem guten Ergebnis, im Unterschied zu einer nicht adäquaten Behandlung, die unnötig lang und kostspielig sein könne. Das positive Fazit: «Ökonomie und Medizin ist zwar ein Spannungsfeld, aber kein Widerspruch.»
Die Vorträge der Referentinnen und Referenten stehen auf der Website der Rehab Academy zum Download zur Verfügung: www.rehab-academy.ch/medien/
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