Andreas Vuissa ist Diplom-Musiktherapeut, verfügt über den Master of Advanced Studies in klinischer Musiktherapie der Hochschule der Künste Zürich und hat sich in systemischer Beratung, der Achtsamkeitslehre, in Progressiver Muskelrelaxation (PMR) und Feldenkrais aus- und weitergebildet. Anlässlich einer Klangmeditation für Patienten der Kardiologie durften wir ihn in der Klinik Gais begleiten und näher kennenlernen.
Andreas, wie bist du zu deinem Beruf gekommen?
Musik faszinierte mich schon immer. Bereits als Kind habe ich oft gesungen, mit 16 Jahren lernte ich Schlagzeug spielen und engagierte mich einige Jahre in einer Rockband. Es folgten Studium, Aus- und Weiterbildungen. Auch war ich lange Zeit als dipl. sozial- und heilpädagogischer Fachbetreuer tätig, bevor ich mich als Musiktherapeut selbstständig machte.
Welche Instrumente spielst du?
Wenn man mich fragt, welche Instrumente ich spiele, sage ich zumeist mit einem Schmunzeln: Alle, im wahrsten Sinne des Wortes. Beherrschen tu ich keines. Und damit motiviere ich auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Musiktherapie, sich spielerisch den Instrumenten anzunähern. Die Geschichte und die Spielweise der einzelnen Instrumente zu entdecken, macht mir grosse Freude. Der Rhythmus, die Melodie oder die Dynamik von laut und leise sind nur einige der Komponenten, die Musik so spannend machen. Wertvoll ist es auch, zu beobachten, was die Musik mit mir macht.
Ein Schwerpunkt deiner Tätigkeit in der Klinik Gais ist die Klangmeditation. Welche Wirkweisen siehst du in dieser Therapie?
Die Klangmeditation kann bei der Schmerzlinderung und Entspannung helfen. Die Patienten können zur Ruhe kommen und die Klangmeditation kann somit auch Oase sein in der auf Leistung ausgerichteten Rehabilitation. Sie hilft, Krankheiten zu verarbeiten, und unterstützt das Wiedererlangen von Vertrauen in den eigenen Körper.
Ist Musiktherapie – und Klangmeditation im Besonderen – für alle Patientinnen und Patienten geeignet?
Nein, hier klären wir sorgfältig ab, welche Therapieform für welches Krankheitsbild und welchen Patienten geeignet ist. Gute Erfolge mit der Klangmeditation verzeichnen wir in der Psychosomatik, in der Kardiologie und der Onkologie. Körperliche Entspannung, zur Ruhe kommen im Kopf und das Wiedererlangen des Vertrauens stehen dabei im Vordergrund. Die Klangmeditation eignet sich deshalb auch sehr gut für Patientinnen und Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern.
Was macht Andreas Vuissa in seiner Freizeit?
Da bin ich oft in der Natur unterwegs, im Wald oder an einem Bach. Ich lese sehr gerne, treibe Sport und, wie könnte es anders sein, mache Musik und singe.
Zur Person
Andreas Vuissa ist selbstständiger Musiktherapeut mit eigener Praxis in Wolfhalden AR und arbeitet in einem Teilzeitpensum in der Klinik Gais. Weitere Informationen über ihn und zu seinen Angeboten unter: www.einklang.ch.
Klangmeditation
Für eine Klangmeditation scheint das Monochord – ein Musikinstrument mit mehreren Saiten, die parallel über einen Resonanzkörper gespannt und auf denselben Ton gestimmt sind – prädestiniert zu sein. In einer angenehm ruhenden Position lässt die Patientin / der Patient die Musikimprovisationen zur Tiefenentspannung auf sich wirken. Eine anschliessende Reflexionsphase ergänzt die Meditation. Die Therapie mit Einführung, Meditation und Reflexion dauert rund eine Stunde.
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