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Mit der Modelleisenbahn in der Reha

Einer der ersten Patienten im neu eröffneten Rehazentrum in Chur war im Mai 2024 Johann Josef Mannhart. Der 76-jährige Flumser, der schon lange in Liechtenstein (Schaan) lebt, kam nach vielen Wochen Akutspital mit Geduld und Humor im Gepäck in die Reha.

Johann Josef Mannhart hatte einen Unfall mit seinem E-Trotti. An Ostern 2024 ist er in einen Pfosten gefahren. Dabei hat er sich beide Beine gebrochen. Er mache eben ganze Sachen, meinte der
Patient im Interview. Das rechte Sprunggelenk war gebrochen, im linken Kniegelenk hatte er einen Trümmerbruch und es musste eine Metallplatte eingesetzt werden. Nach der Operation gab es Komplikationen mit Bakterien. Die notwendige Antibiotika-Therapie erreichte zwar die Bakterien im Körper, nicht aber die auf der Metallplatte. Diese musste in einer zweiten Operation gewechselt werden.

Nach dem Aufenthalt im Akutspital wurde Herr Mannhart zur Pflege ins LAK Vaduz verlegt, bevor er zur Reha nach Chur kam. Auch wenn er schon seit Wochen im Spital bzw. einer  Pflegeeinrichtung war, ist Johann Josef Mannhart so weit zufrieden. Dass er sich lange Zeit nicht selbst fortbewegen konnte, war für ihn mühsam und sehr einschränkend. Er hätte es lieber anders, aber es sei erträglich.

Zu Hause besitzt Johann Josef Mannhart eine Anlage im und um sein Haus herum

Was ihm dabei hilft, ist seine grosse Leidenschaft für Modelleisenbahnen. Zu Hause besitzt er eine Anlage im und um sein Haus herum. Stundenlang werkelt er an den Bahnanlagen und setzt auch die Gebäude aus Architekturkarton zusammen. Für die Reha hat er sich extra eine mobile Modelleisenbahn in einem grossen Koffer angeschafft. Eine Märklin von NOCH im Modellbahnkoffer.
Zu Hause besitzt er eine Anlage Spur N, die im Haus steht, und den Garten ziert eine Märklin Spur 1.

Privat ist er eher mit dem Auto unterwegs – oder eben mit dem E-Trotti. Mit Letzterem will er auf jeden Fall wieder fahren können, sobald er wieder sicher auf den Beinen ist. Während seines Reha-Aufenthaltes konnte Mannhart von den vielen Therapien und der unterstützenden Pflege profitieren. Bei seiner Entlassung aus der Reha ist er noch auf zwei Gehstöcke angewiesen.

Weiterführende Therapie nach dem Reha-Aufenthalt

Und heute? Rund acht Monate nach seinem Reha-Aufenthalt in Chur ist Mannhart meist noch mit zwei Stöcken unterwegs. Auto fahren kann er wieder, dadurch ist er wieder selbstständiger. In der Küche kann er kleinere Strecken ohne Hilfsmittel bewältigen; wenn es nur geradeaus geht, genügt ihm ein Stock. Und so kann er auch seinem zweiten Hobby, dem Kochen, wieder nachgehen. Schmerzen verspürt er nur, wenn er es mal wieder übertreibt. Dann lässt er es eine Weile wieder ruhiger angehen.

Einmal pro Woche geht er zur Physiotherapie und zweimal pro Woche ins Fitnesstraining. Dort absolviert er ein mit der Therapeutin abgesprochenes Programm. Auch hier kann er Fortschritte feststellen – und so das, was er in der Reha gelernt hat, weiterentwickeln und an seine Bedürfnisse anpassen. Johann Josef Mannhart ist überzeugt, dass er sich eines Tages wieder normal bewegen kann und die Verletzungen ausgeheilt sind. Was er neben dem Training weiterhin braucht, ist Geduld. Und auf dem Weg zur Genesung helfen ihm auch weiterhin seine Modelleisenbahnen.

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