Therapien bei Parkinson
Bei den Therapieformen für Menschen mit Morbus Parkinson geht es stets darum, diese dazu befähigen, ihr höchstes Mass an Kommunikation, Mobilität und Unabhängigkeit im täglichen Leben wiederherzustellen und zu erhalten. Dieses Ziel sehen die Kliniken Valens als ihren Auftrag in der Rehabilitation.
An unseren Standorten arbeiten daher speziell geschulte Therapeuten. Sie behandeln die Betroffenen mit Hilfe neuester, wissenschaftlich unterstützter Therapieprogramme und helfen ihnen dabei, mit der Krankheit umgehen zu lernen.
Wichtig dabei ist, dass die Patientinnen und Patienten, während ihres Reha-Aufenthaltes oder ambulant, jene Therapien bekommen, die sie aufgrund ihres individuellen Krankheitsverlaufes brauchen. Einige Therapieformen haben wir untenstehend für Sie aufgelistet. Das Therapie-Angebot umfasst darüber hinaus weitere Aktivitäten, die individuell auf die Betroffenen abgestimmt werden.
Weitere Therapieempfehlungen sind in einer Forschungsarbeit von Prof. Dr. med. Veit Mylius auf PubMed nachzulesen:
Diagnosis and Management of Pain in Parkinson’s Disease: A New Approach
Haben Sie Fragen zu ambulanten und stationären Therapiemöglichkeiten?
So erreichen Sie uns:
Arztsekretariat Neurologie
Rehazentrum Valens
T: +41 58 511 14 62
manuela.marugg@kliniken-valens.ch
Parkinson-Therapien in der Rehabilitation
Bereits in der Frühphase der Parkinson-Erkrankung kommt es zu einer «Bewegungsverarmung». Die Therapie «LSVT BIG» wird in Ergänzung zur medikamentösen Behandlung angewandt, um der parkinsontypischen Verlangsamung und Verkleinerung der Bewegungen entgegenzuwirken.
Durch das intensive Training grosser Bewegungen erlernen die Betroffenen neue Bewegungsmuster, die sie dann in den Alltag übertragen. LSVT BIG verbessert das Bewegungsausmass sowie:
- Gleichgewicht
- Beweglichkeit
- Geschicklichkeit
- Schrittlänge und Reichweite
- Bewegungsgeschwindigkeit
(Die Lee Silverman Voice Treatments (LSVT®) «BIG» und «LOUD» sind evidenzbasierte physio- bzw. ergotherapeutische und logopädische Behandlungsmethoden für Menschen mit Morbus Parkinson. Ein langanhaltender Effekt dieser Therapien ist wissenschaftlich nachgewiesen.)
LSVT LOUD wurde zur Behandlung der leiser, monotoner und heiserer werdenden Stimme bei Menschen mit Morbus Parkinson entwickelt. Der Fokus liegt auf der Erhöhung der Sprechlautstärke, die intensiv mit einem Feedback-System auf einem Bildschirm trainiert wird.
Über die Lautstärke der Stimme werden auch die anderen Faktoren wie Atmung, Haltung, Schlucken und Deutlichkeit der Artikulation gefördert.
Das Hauptziel von LSVT LOUD ist die Verbesserung und der Erhalt der Kommunikationsfähigkeit, indem verschiedene Faktoren des Sprechens verbessert werden:
- Sprechatmung
- Stimmgebung
- Artikulation
- Sprechmotorik
- Prosodie (z. B. Betonung)
Das Geh-Training wird auf der «C-Mill» durchgeführt, einem Laufband, das mit «Augmented Reality» (erweiterte Realität) und Sicherheitsgurten ausgestattet ist.
Während der Patient das einfache Gehen trainiert, projiziert das computergestützte System verschiedene Hindernisse auf das Laufband, denen er ausweichen muss. Mit dieser Art des Trainings wird somit nicht nur das Gehen an sich trainiert, sondern auch die Gangplanung – wobei die Aufmerksamkeit und das flexible Reagieren auf neue Situationen eine wesentliche Rolle spielen. Frühere Studien mit älteren, sturzgefährdeten Personen zeigten bereits, dass diese Art von Training Stürze reduzieren kann.
Auf Radio Südostschweiz spricht Dr. Roman Gonzenbach über diese neue Therapiemöglichkeit:
Radiobeitrag über die Studie auf Radio Südostschweiz
In einer Studie des Rehazentrums Valens werden diesbezüglich weitere Daten gesammelt. Details zur laufenden Studie können Sie auch hier nachlesen:
Daneben gibt es eine Reihe weiterer Aktivitäten. In der Ergotherapie werden etwa spezielle Hilfsmittel eingesetzt, die den Patientinnen und Patienten dabei helfen, trotz Zittern (Tremor) im Alltag zurechtzukommen.
Auch die Einstellungsphase nach der Implantation einer Tiefenhirnstimulation (DBS) kann bei uns stattfinden. Dies ermöglicht eine Zusammenarbeit mit der Neurologie des Uni-Spital Zürich und des Kantonsspitals St.Gallen.
Eine wichtige Informationsplattform sind die regelmässig stattfindenden Patientenseminare. Zusammen mit der Betroffenenvereinigung Parkinson Schweiz organisieren die Kliniken Valens eine jährliche Fortbildung für Betroffene und Angehörige in Valens.